Unsere Empfehlungen

Hier finden Sie unsere Herzensbücher:
Titel, die uns bewegt, verzaubert, amüsiert oder einfach bestens unterhalten haben.

empfohlen von:

Elisabeth Hoch-Biskupski

Elisabeth Hoch-Biskupski

Die wärmste aller Farben Grégoire Delacourt

gebunden

Es geht um eine außergewöhnliche Liebesgeschichte. Geoffroy ist 13 Jahre alt und sortiert seine Welt nach Zahlen und Farben. Für den autistischen Jungen bedeutet dies Sicherheit in diesen unruhigen Zeiten, der Gelbwestenproteste in Frankreich. Sein Vater Pierre kämpft an vorderster Front und seine Mutter Louise versucht all das von dem sensiblen Kind fernzuhalten.
Djamila, eine junge Muslimin, flieht vor den strengen Regeln ihrer Religion und lehnt sich damit gegen ihren Vater und ihre Brüder auf. Beide halten es in ihrer eigenen Welt kaum aus, doch zusammen entstehen ganz neue Perspektiven und neue Herausforderungen. Vielschichtiges Gesellschaftsporträt in wunderbar mitreißender Prosa.

zum Produkt € 22,00*

empfohlen von:

Juliane Zick

Juliane Zick

Wir sind das Licht Gerda Blees

gebunden

Eine Frau ist verhungert. In Europa. In unserer Zeit. Und vor den Augen ihrer drei Mitbewohner, eine davon ihre Schwester…

Gerda Blees konfrontiert uns Leser gleich am Anfang ihres ersten Romans mit dieser Tatsache. Was ist passiert? Kapitel für Kapitel dürfen wir uns in den Fall einarbeiten, ähnlich wie die 2 Polizisten, die klären sollen, ob hier überhaupt ein Verbrechen vorliegt.
Dabei geht die Autorin höchst unkonventionell vor: neben der dementen Mutter der beiden Schwestern und der Kommissarin kommen nämlich etwa Zigaretten, ein Brot, ein Entsafter, ein Cello zu Wort und geben ihre Beobachtungen zur Wohngruppe oder den einzelnen Mitgliedern wieder – welche Therapieziele sie verfolgten, wie ihr Tagesablauf aussah, woher die Ideen zu einem „natürlichen, freiheitlichen Leben ohne Nahrung“ womöglich kamen.

„Wir sind das Licht“ verlangt uns Lesern einiges ab – vor allem Offenheit: für das schwierige Thema und vor allem die ungewöhnliche Konstruktion und die skurrilen Perspektiven des Romans. All das wird belohnt! Was für eine starke neue Stimme in der Belletristik! Meine erste Buch-Entdeckung 2022!

zum Produkt € 23,00*

empfohlen von:

Elisabeth Hoch-Biskupski

Elisabeth Hoch-Biskupski

Eisflut 1784 Marco Hasenkopf

kartoniert

Cöln 1784: Es ist kalt, sehr kalt. Die Kälte dieses Winters ist beim Lesen beinahe spürbar. Sie dringt durch alle Ritzen und man ist beinahe froh zuhause gemütlich mit einer Tasse Tee und einer warmen Decke auf der Couch zu liegen.

Im Jahr 1784 wird die Stadt Cöln mit einer der größten Naturkatastrohen aller Zeiten konfrontiert, eine Schmelzwasserflut von unvorstellbarem Ausmaß überflutet die ganze Gegend. Mitten in diesem härtesten Winter aller Zeiten macht ein Serienmörder die Stadt unsicher. Amtmann Henrik Venray und die Apothekerwitwe Anna-Maria Scheidt versuchen den Täter zu finden, Hunger und Kälte machen ihnen die Ermittlungen nicht gerade leicht.

Marco Hasenkopf ist die Mischung aus Krimi und historischem Roman überaus gut gelungen, man taucht ab in längst vergangene Tage und lernt dabei die Annehmlichkeiten unserer heutigen Zeit durchaus zu schätzen.

zum Produkt € 14,00*

empfohlen von:

Juliane Zick

Juliane Zick

In einen Stern Puk Qvortrup

gebunden

Puk hat ihren Mann Lasse verloren. Während eines Marathons erlitt er einen Herzstillstand und konnte nicht mehr wiederbelebt werden.
Wie Puk war er in seinen Zwanzigern – sein plötzlicher Herztod gibt den Ärzten Rätsel auf. Während Puk mit dem schweren Verlust ringt, kämpft sie gleichzeitig auch um eine Zukunft: sie hat einen kleinen Sohn und ist hochschwanger…

Puk Qvortrup schildert eindrucksvoll und gleichzeitig behutsam den Kampf ihrer Protagonistin in ihren schwersten Stunden: minutiös schildert sie den Anruf aus dem Krankenhaus, die Gespräche mit Ärzten und Psychologen. Während ihre eigene Familie und die von Lasse sie mit ihrem Mitleid und ihren Hilfsangeboten fast erdrücken, wünscht sich Puk nur einen Moment der Ruhe, um alles – etwas – zu verstehen und die Fragen ihres kleinen Sohnes Elmer nach dem Vater zu beantworten.

„In einen Stern“ zu lesen ist unbequem, schwer und traurig – und gleichzeitig unendlich berührend! Wir wünschen Puk die Kraft, ihren Weg weiterzugehen um aus dem Dunkel irgendwann herauszufinden. Wir begreifen: dies ist nicht irgendeine Geschichte – es ist Puk Qvortrups eigene Lebensgeschichte. Die Autorin führt inzwischen ein glückliches Leben und eine neue Beziehung, aus der ein drittes Kind hervorgegangen ist. So ist „In einen Stern“ eine Geschichte von Verlust, aber auch von Hoffnung.

zum Produkt € 22,00*

empfohlen von:

Juliane Zick

Juliane Zick

Liebe in Zeiten des Hasses Florian Illies

gebunden

Es gibt Bücher, auf welche man sich schon Monate vor ihrem Erscheinen freut. Bücher, in die man „ohne Anlauf“ eintauchen kann, bei denen man fest mit neuen Erkenntnissen rechnet, kurzum: Bücher von denen man weiß, sie sind einfach klasse.
„Liebe in Zeiten des Hasses“ von Florian Illies ist solch ein Buch. Von der ersten Vorankündigung des Fischer Verlags an habe ich diesem Buch entgegengefiebert und es demensprechend innerhalb von gut 2 Tagen verschlungen.
Illies erzählt federleicht vom größten Gefühl der Welt in schwierigen Zeiten: zwischen 1929 und 1939 begleiten wir – im gewohnt schwungvollen „1913“-Ton – Dichter, Künstler, Musiker und Politiker durch die Leichtig- und Schwierigkeiten ihrer amourösen Verstrickungen. Was zum Ende der „Goldenen 20er“ noch wild und aufregend ist, bekommt mit der „Machtergreifung“ Hitlers 1933 einen Stich ins Tragische, gerade wenn die beteiligten Personen dem NS-Staat ein Dorn im Auge waren. So werden die Liebesgeschichten mitunter zu Leidens- und Exilgeschichten.

Wir begleiten Bertolt Brecht durch diverse Affären (gern auch gleichzeitig), halten mit Erich Kästner die Frau Mama per Brief auf dem Laufenden (über Liebschaften und Krankheiten), fürchten um den Liebespakt zwischen Simone de Beauvoir und Jean-Paul Sartre… und dazu: immer wieder die Mitglieder der faszinierenden Familie Mann.

Florian Illies bietet lebendige Zeitgeschichte zum Anfassen, holt Legenden von ihrem Sockel und gibt ihnen das Menschliche zurück.
Vieles ist unsicher in unserer Zeit – Florian Illies kann ich aber immer vertrauen!

zum Produkt € 24,00*

empfohlen von:

Juliane Zick

Juliane Zick

Judith und Hamnet Maggie O'Farrell

kartoniert

Absolut jeder kennt seinen Namen: William Shakespeare. Doch nur die wenigsten kennen den seiner Frau: Agnes. Oder die Namen seiner Kinder: Judith und Hamnet.

Die Zwillinge von Englands berühmtestem Dichter wachsen in angespannten Zeiten auf: das Leben ist hart in Stratford-upon-Avon gegen Ende des 16. Jahrhunderts – zumal mit einem ständig abwesenden Vater und einer Mutter, deren Unangepasstheit und seltsame Heilkräfte die Nachbarn tuscheln lassen. 1596 schließlich erreicht die Pest das Dörfchen und wird die eine Hälfte des Zwillingspärchens heimsuchen und die andere für immer verändern…

„Judith und Hamnet“ zieht uns sofort hinein in diesen heißen Sommertag 1596, zum Bruder, der das leere Elternhaus durchstreift auf der Suche nach dem Rest der Familie: seine Schwester ist krank und braucht dringend Hilfe.
Maggie O’Farrell versteht es meisterhaft, Stimmungen, Natureindrücke, Licht oder auch die Gefühle ihrer jungen Hauptfiguren einzufangen und zu Papier zu bringen. Abwechselnd erzählt sie die Geschichte von Shakespeares Zwillingen und die seiner Ehefrau Agnes, die als junges Mädchen auf den aufstrebenden Dichter trifft. Sie berichtet von den Widerständen gegen ihre Verbindung, wobei Shakespeare selbst immer eine Randfigur bleibt – die Bühne gehört voll und ganz seiner Familie.

Der Roman ist toll komponiert und fantastisch erzählt, mit lebendigen Figuren zum Anfassen und Kennenlernen.
Wir dürfen hautnah das Liebes- und Familienglück erleben – und die große Verzweiflung, als die Pest in ihr Zuhause eindringt und alles verändert. Vier Jahre später wird Shakespeare mit einer Tragödie einen seiner größten Erfolge feiern – benannt nach seinem Sohn: Hamnet.

„Judith und Hamnet“ hat mich mitgerissen und völlig in seinen Strudeln verschwinden lassen: ich war Teil der Shakespeare-Familie – ein großes Leseglück, dass ich unbedingt teilen möchte!

zum Produkt € 14,00*

empfohlen von:

Juliane Zick

Juliane Zick

Der Mauersegler Jasmin Schreiber

gebunden

Als Prometheus in Dänemark den Strand erreicht, hat er kein Gepäck dabei, keine Urlaubsstimmung und nur die Kleidung, die er am Leib trägt - sowie eine ganze Menge Schuldgefühle. Prometheus, das ist Marvin (dem sein zweiter Vorname jedoch schon immer besser gefiel), der Arzt mit dem jetzt toten besten Freund Jakob.
Als Jakob vor Monaten an Blasenkrebs erkrankte, erschien Prometheus‘ Studie zur Immuntherapie die rettende Idee. Doch als er endlich einsah, dass er ihm nicht helfen konnte, war es längst zu spät. Nun also die Flucht nach Dänemark, vor der eigenen Familie und der von Jakob, den Kollegen und der Polizei. Auf dem Pferdehof von Aslaug und Helle findet Prometheus nach und nach wieder zu sich selbst…

Jasmin Schreiber ist Biologin und befasst sich sozusagen beruflich mit dem Leben und vor allem dem Sterben von Tieren und anderen Lebewesen. So beherrschend die Themen Krankheit und Tod in ihrem überragenden aktuellen Roman auch sind: er schöpft sehr viel mehr Kraft aus dem Eingestehen und dem Vergeben von Schuld. Das Buch lebt von dem herrlichen Dreiergespann Prometheus-Aslaug-Helle, auf deren skurriles Zusammenspiel wir als Leser immer bauen können.

Ein bittersüßes Buch – perfekt fürden Herbst.
Was das alles mit dem Mauersegler zu tun hat? Lesen und selbst herausfinden!

zum Produkt € 22,00*

empfohlen von:

Juliane Zick

Juliane Zick

Die geheimen Leben der Schneiderin Angelika Waldis

kartoniert

Jolie Hansen ist Schneiderin. Keine beeindruckenden Roben und Traumkleider, eher Reißverschlüsse, Säume und Knöpfe. Sie liebt ihre Arbeit und die Kunden schätzen sie für ihre Gründlichkeit und Zuverlässigkeit.

Keiner ahnt, was Jolie tatsächlich bewegt: wie sie zugleich stolz und wütend auf ihre Tochter Maxi ist, die sich für Gefangene auf der ganzen Welt einsetzt und zwischen Dschibuti und Ägypten pendelt. Wie sehr sie noch immer an ihrem großen Bruder Franz hängt, der als Jugendlicher vor über 30 Jahren nicht vom Badesee zurückkam. Wie sein Tod ein Loch in die Familie Hansen riss und endgültig einen Keil zwischen die Eltern trieb.
Ja, Jolies Eltern: der Vater ist „versteinert“ und hat alle Erinnerungen an früher zugemauert, die Mutter ist verstummt und hat in ihrer Demenz alle Erinnerungen an früher gelöscht.
Zu ihrem gemeinsamen achtzigsten Geburtstag organisiert Jolie nun ein Fest: auch die Geschwister sollen dabei sein, die ganze Familie will sie wieder zusammenbringen. Und neben Kuchen plant sie, auch die ungeliebten, vergrabenen Erinnerungen an damals auf den Tisch zu bringen…

Angelika Waldis erschafft mit Jolie eine Romanheldin mit vielen Schwächen, die sich immer einen Blick für das Schöne, für das Auffällige im Alltäglichen bewahrt hat.

„Ein Gelächter Gottes wäre mal fällig.“, solche Gedanken stehen hinten in ihrem Arbeitsjournal – vorn die Aufträge und Namen der Kunden.
Während ihrer Geburtstags-Vorbereitungen hinterfragt sie nicht nur ihr eigenes Leben, sondern auch das rätselhafte Verschwinden von Franz.
Wie schon in ihrem ersten Buch „Ich komme mit“ erzählt Angelika Waldis mit großer Zartheit und leicht und klingend vom Unschönen im Leben – „Die geheimen Leben der Schneiderin“ ist ein gelungener Roman vom Hoffen und Vergeben.

zum Produkt € 10,00*

Seite
1 ... 10 11 12 ... 14