Unsere Empfehlungen

Jorgos Flambouraris empfiehlt :

Wie mein Vater Hitler den Krieg erklärte Felix Schmidt

gebunden


Der größte Teil des Lebens ist gelebt, die Tage sind gekommen, in denen die Lebensernte eingefahren wird. Vieles, was er sich vorgenommen hatte, hat er erreicht, manches, was er erreichen wollte, ist auf der Strecke geblieben. Eine Begebenheit hat in all dem Drunter und Drüber, das seinen Lebensweg so holprig machte, zeitlebens im Unterbewussten rumort. Der Vater, Küfermeister in einer südbadischen Kleinstadt, kehrt bereits im ersten Kriegsjahr schwer verwundet, kriegsuntauglich und desillusioniert zurück nach Hause. Er macht aus seiner Abneigung gegen den NS-Staat keinen Hehl. In der Werkstatt, am Wirtshaustisch sagt er, was er über Adolf Hitler und »seine Bande« denkt: »Die müssen wieder weg.« Der Ortsgruppenleiter verwarnt ihn, aber er lässt sich nicht mundtot machen und bringt mit seiner Renitenz sich und seine Familie in existenzbedrohende Schwierigkeiten und sich schließlich ins Gefängnis. Nach Kriegsende drängen auch jene wieder zur Geltung, die das Leben des Vaters beschädigt haben, der Lehrer zum Beispiel. Damit wird er nicht fertig. Er hält sich nun mehr und mehr im Wirtshaus auf, kommt ins Saufen, zerstört die Familie. Der Sohn, der Ich-Erzähler des Romans, ist ein introvertiertes, leicht versponnenes, überängstliches Kind, das unter der Unbesonnenheit und gelegentlichen Brutalität des Vaters leidet und viele Stunden im Luftschutzkeller verbringt, auch wenn es keinen Fliegeralarm gibt. Die Großmutter tröstet ihn, wenn seine Angst vor dem Vater übermächtig wird. Oben in der Mansarde hört er, wenn der Vater betrunken nach Hause kommt und in der Küche mit Geschirr um sich wirft.

zum Produkt € 22,00*

Mein linker Fuß Christy Brown

kartoniert


Ein durch einen Geburtsfehler fast völlig gelähmter Junge aus einer Arbeiterfamilie in Dublin soll in eine Irrenanstalt gesteckt werden. Seine Mutter, die sich noch um elf weitere Kinder zu kümmern hat, ist eine zähe Frau, die tapfer den Ärzten und Behörden die Stirn bietet. Mit der Zeit lernt der Junge zu malen und zu schreiben. >Mein linker Fuß< ist Christy Browns erstaunliche Lebensgeschichte.

zum Produkt € 12,00*

Thirteen Steve Cavanagh

kartoniert


Die sensationellste Thriller-Entdeckung des Jahres: »Dieser Autor setzt neue Maßstäbe.« Lee Child


Es ist Amerikas spektakulärster Mordfall. Doch der Killer steht nicht vor Gericht. Er sitzt in der Jury. Der New Yorker Strafverteidiger Eddie Flynn soll Amerikas prominentesten Mordverdächtigen vor Gericht vertreten: Robert »Bobby« Solomon - jung, attraktiv und der Liebling von ganz Hollywood. Eddies Klienten zählen normalerweise nicht zu den Reichen und Schönen. Aber wenn er von der Unschuld eines Angeklagten überzeugt ist, tut Eddie alles, um ihn freizubekommen. Und er glaubt Bobby, dass dieser nichts mit dem Mord an seiner Frau und deren Liebhaber zu tun zu hat, obwohl alle Beweise gegen ihn sprechen. Der Fall scheint aussichtslos, bis Eddie erkennt: Der wahre Killer sitzt in der Jury ... >THIRTEEN< zweimal gelesen haben.« Mark Billingham


zum Produkt € 16,00*

Der Traum meines Großvaters Lianke Yan

kartoniert


Ein Meisterwerk moderner chinesischer Literatur von einem ihrer couragiertesten Autoren


Die Sonne geht unter über der chinesischen Provinz Henan und taucht das Tal in Rot. Ein toter zwölfjähriger Junge erscheint seinem Großvater in dessen Träumen und erzählt uns diese unglaubliche Geschichte: Vor vielen Jahren folgten die Bürger im Dorf Dingzhuang einem Aufruf der Regierung und verkauften ihr Blut. Ein besseres Leben wurde ihnen versprochen, und der Großvater, Lehrer und Dorfvorsteher, riet ihnen gut zu. Sein ältester Sohn organisierte den Handel, und für eine Weile zog tatsächlich ein wenig Wohlstand ein. Dann aber kam die Krankheit, die die einstigen Spender schlicht das »Fieber« nennen und die sie nun aus dem Leben weht wie tote Blätter von den Bäumen.


Yan Lianke erzählt von einer Schicksalsgemeinschaft und ihrem zum Scheitern verurteilten Versuch, in einer extremen Situation menschlich zu bleiben. Voller Trauer und mit einer großen Liebe zum Leben setzt er all jenen Menschen ein poetisches Denkmal, die dem in China bis heute vertuschten Aids-Skandal der 1990er-Jahre zum Opfer fielen. Ein zutiefst bewegender, brillanter realistisch-surrealistischer Roman von einem der wichtigsten chinesischen Schriftsteller der Gegenwart. Ein Buch der Anklage, das in China noch immer auf dem Index steht.

zum Produkt € 15,00*

Menuett für Gitarre (zu 25 Schuss) Vitomil Zupan

gebunden


Vitomil Zupan (1914-1987) verfasste mit »Menuett für Gitarre (zu 25 Schuss)« einen der bedeutendsten slowenischen Romane überhaupt. Die autobiografisch grundierte Erzählung handelt vom bewaffneten Partisanenwiderstand der Slowenen gegen die italienischen und deutschen Besatzer. Mit sportlichem Elan und in Erwartung des ohnehin bevorstehendes Sieges ist der Ich-Erzähler Jakob Bergant-Berk in den Kampf gezogen, erlebt diesen aber zusehends als chaotischen Überlebenskampf in einem unübersichtlichen und nicht enden wollenden Krieg. Der anarchistisch angehauchte Berk wird trotz seines verdächtigen Individualismus Kommandant einer Kompanie, die während der deutschen Offensive im Herbst 1943 aufgerieben wird. In einem zweiten Erzählstrang trifft Berk dreißig Jahre später als Tourist in Spanien auf einen ehemaligen Wehrmachtssoldaten, der ihm damals in Slowenien hätte gegenüberstehen können.


Meisterhaft und mit unbestechlich präzisem Blick beschreibt Vitomil Zupan den historischen Moment, in dem sich der Volksbefreiungskrieg zum revolutionären Kampf wandelt, und kontrastiert ihn mit dem Chaos, den Zufällen und Widersprüchen, die den hauptsächlich durch Flucht geprägten Alltag der Kämpfer prägen. Erwin Köstler verliert in seiner hellhörigen und nuancenreichen Übersetzung nie den Erzählfaden, in dem Bericht und philosophische Reflexion ineinander verwirkt sind und um den sich Leitmotive, Abschweifungen und Lektürefetzen winden. Mit seinem zersplitterten, vielgestaltigen Eindruck bildet der Roman die menschliche Wahrnehmung in Kriegszeiten ab - und wird zu einem Abgesang auf den falschen Glanz des Kampfes und des Heroischen.

zum Produkt € 28,00*

Brot für die Toten Bogdan Wojdowski

gebunden


Ein Roman über das Warschauer Ghetto, der einzigartig dasteht in der europäischen Literatur. Ein Buch, das das Grauen zum Sprechen bringt.


Wie erinnert man an eine Welt, die nicht mehr ist? Wenn die Ermordeten keine Gräber haben, wenn Wohnungen, Häuser, Straßen spurlos verschwunden sind? Wenn alles, was einmal Leben war, der Vernichtung anheimgefallen ist?


Bogdan Wojdowskis Roman »Brot für die Toten« rekonstruiert die Hölle des Warschauer Ghettos: bis zu 500.000 Menschen, eingesperrt auf einem drei Quadratkilometer großen Areal. Als präziser Chronist schildert Wojdowski das Leiden unter der deutschen Barbarei, vor allem aber gibt er den Opfern ihre Würde zurück. Protagonist des Romans ist der Junge David. In seinen Augen, seinem Bewusstsein spiegelt sich »der Alb, den man Leben nennt«. Davids Familie, die Menschen auf den Straßen - im verzweifelten Versuch, von Tag zu Tag zu überleben -, sie alle erhalten ihre Stimmen, ihre Gesichter, ihre Namen zurück. Nur wenige Werke der Holocaustliteratur vermögen, was Wojdowski mit diesem verdichteten, polyphonen Roman gelungen ist: nicht allein die Vernichtung zu dokumentieren, sondern die vernichtete jüdische Welt in ihrer Vielfalt wieder ins Leben zu rufen.


1971 erschien der Roman in Polen, 1974 publizierte der Verlag Volk und Welt Henryk Bereskas exzellente Übersetzung ins Deutsche. Die Neuauflage dieses bedeutenden Werks erscheint als erster Band der auf zehn Bände angelegten »Bibliothek der polnischen Holocaustliteratur«, die an der Arbeitsstelle Holocaustliteratur der Justus-Liebig-Universität Gießen erarbeitet wird. In der Reihe werden u.a. erscheinen: Leopold Buczkowski: Der schwarze Bach; Henryk Grynberg: Kinder Zions; Arnold Mostowicz: Der blinde Max oder Passierschein durch den Styx; Mina Tomkiewicz: Von Bomben und Mäusen

zum Produkt € 26,00*

Die Vögel Tarjei Vesaas

gebunden


Tarjei Vesaas (1897-1901) ist mit zwei meisterhaften Romanen unsterblich geworden: »Das Eis-Schloss« und »Die Vögel«. In »Die Vögel« erzählt er von dem Außenseiter Mattis, der sich in eine kindliche innere Welt zurückgezogen hat und von den anderen Dorfbewohnern als zurückgeblieben verlacht wird. Seinen Lebensunterhalt versucht er mit kleinen Hilfsarbeiten auf dem Feld und im Wald zu bestreiten. Mattis lebt in einer Hütte am See mit seiner Schwester Hege, die den Haushalt führt und ihn versorgt, und er fühlt sich mit der Natur ringsum verbunden. Besonders ziehen ihn die Waldschnepfen an, deren frühlingshaften Balzflug er als Zeichen sieht, als Verheißung, die er nicht entschlüsseln kann. Als eines Tages der Holzfäller Jørgen auftaucht, sich in Hege verliebt und dann auch noch eine Schnepfe erschießt, wird Mattis aus der Bahn geworfen.


In sparsamer, eindringlicher Sprache und in unvergesslichen Bildern beschreibt Tarjei Vesaas das Innenleben des Sonderlings Mattis und seinen Blick auf die Welt, und dabei auch sein Unvermögen, sich auszudrücken, sich mit anderen Menschen zu verständigen. Das Ungesagte zwischen den Zeilen, das im Grunde Unsagbare fügt Vesaas in einzigartiger, unverwechselbarer Weise ins feine Netz der Erzählung und erzeugt damit poetische Spannung und ein unbedingtes Mitgefühl für Mattis. Hinrich Schmidt-Henkel versteht es auf fast magische Weise, die Zwischentöne, Auslassungen und die Verknappung in der deutschen Übersetzung nachzubilden und uns die Geschichte mit ihrer ganz eigenen Melodie so nahezubringen, dass uns gar nichts übrig bleibt, als den Roman und seine Hauptfigur Mattis tief ins Herz zu schließen.

zum Produkt € 23,00*

Haus von Anita Boris Lurie

gebunden


Zum ersten Mal auf Deutsch: Der Roman von Boris Lurie verbindet die Gewalt der KZs mit der zerstörerischen Energie der Kulturindustrie. Radikal und provokant wie kein Autor zuvor.


Bobby ist in New York regelmäßig zu Gast - oder sollte man besser sagen: gefangen? - im »Haus von Anita« und lässt sich dort zusammen mit drei weiteren Männern von den Gebieterinnen des Hauses zur sexuellen Befriedigung quälen und misshandeln. Was auf der Oberfläche wie ein pornographischer S/M-Roman wirkt, ist auf einer anderen Ebene die provokante Darstellung der Nazigräuel.


Ruth Klüger hat in der detailgenauen Darstellung der Lager die Gefahr einer »Pornographie des Todes« gesehen. Wie ein auf die Spitze getriebener Beweis ihrer provokanten These liest sich dieser Text, an dem Boris Lurie mehr als 40 Jahre arbeitete. Auch er war ein Überlebender der Shoah und er war Mitbegründer der NO!art-Bewegung, die sich vor allem gegen die Pop Art und eine selbstgefällige Konsumgesellschaft wendet.


Die industrielle Zerstörung der Körper in den Lagern wird hier bis zur Unerträglichkeit mit ihrer kulturindustriellen Vernutzung durch Konsum, Kommerz und Pornographie verschränkt. Lurie verarbeitet in diesem Buch nicht nur seine Erfahrung der KZs, sondern fragt auch mit schockierender Eindringlichkeit nach der Bedeutung der Kunst nach der Shoah. Eine Lektüre, die erlitten und nicht genossen werden will.

zum Produkt € 24,00*

Das zweite Leben des Adolf Eichmann Ariel Magnus

gebunden


»Vielleicht ist es nicht völlig falsch, wenn sich ein Jude darum kümmert, Eichmann zur Fiktion zu verurteilen.«


Mit beißendem Spott zeigt uns Ariel Magnus in diesem Roman einen unbelehrbaren Menschen, dessen antisemitischer Irrglauben auch im argentinischen Versteck ungebrochen war und der dort bar jeder Reue und völlig unbehelligt von einer Rückkehr nach Deutschland träumen konnte - bis zu seiner Verhaftung 1960.


Buenos Aires, 1952: Ricardo Klement alias Adolf Eichmann hat Pech, denn ausgerechnet an dem Tag, an dem seine Frau Vera mit den Söhnen endlich aus Deutschland in Buenos Aires eintreffen werden, sind alle Blumen ausverkauft. Offiziell gibt sich Klement als der Onkel seiner Söhne aus, um unerkannt zu bleiben. Der einstige Cheforganisator der Deportationszüge nach Auschwitz führt im argentinischen Exil ein bescheidenes Leben und trifft bisweilen im Restaurant »Zur Eiche« zahlreiche SS-Angehörige und NSDAP-Funktionäre zum gemütlichen Plausch. Diese werden nicht nur vom deutschen Botschafter gedeckt, sondern auch von der argentinischen Regierung und Juan Perón unterstützt. Nur wenn sich an den Nachbartischen emigrierte jüdische Familien zum Abendessen niederlassen, wird es für die Nazigrößen ungemütlich - was, wenn jemand sie erkennt?


Nach seiner Verurteilung bestand Eichmann darauf, ein kleines Rad im Getriebe gewesen zu sein. Ariel Magnus führt uns ins Innere dieses unbelehrbaren Nazis und seiner menschenverachtenden Ideologie.

zum Produkt € 20,00*

Selbst der beste Plan Séamus Ó Grianna, Julian Haefs

gebunden


Erstens kommt es anders und zweitens, als man denkt. Das erfahren die Protagonisten dieser nach bester irischer Tradition erzählten Geschichten, die vor hundert Jahren als Bauern und Fischer (und Meister der Schwarzbrennerei) in Donegal am nordwestlichsten Zipfel Irlands leben. So versucht Denis der Träumer, in seinem Dorf die Liebesheirat zu propagieren - bis er selbst sich, von seiner großen Liebe enttäuscht, am Ende mit einer so unattraktiven Frau wiederfindet, dass er froh ist, zur Hochzeit wenigstens ein Schaf als Mitgift heraushandeln zu können ...


Ó Griannas hintergründige Erzählungen voll trockenem Witz versetzen uns in eine versunkene Welt, deren Figuren in ihren Verwicklungen vertraut wirken und angesichts unserer aktuellen Herausforderungen zugleich wunderbar tröstlich sind.

zum Produkt € 24,00*

Seite
1 ... 16 17 18 ... 21