Die beiden Kassler Musiker und Wortakrobaten ("Der Entschleunigungsbeschleuniger") Bernd Walter und Welf Kerner spielen und singen sich durch Kändlers und andere satirische Werke.
Das Publikum erwartet einen sprachwitzig-skurril musikalischer Abend rund. Eine Wohltat für Hirn, Herz und Gemüt!
Friedhelm Kändler, geb. 1950 in Hannover, deutscher Dichter und Bühnenautor, brilliert nicht nur durch Sprachwitz und Pointenreichtum. Er vermag auch dem tiefen Sinn und Unsinn menschlicher Erfahrungen nachzuspüren. Von der Presse wird er häufig mit bekannten satirischen Autoren verglichen, wie etwa Wilhelm Busch, Heinz Erhardt, Ernst Jandl, Joachim Ringelnatz oder Kurt Tucholsky. Kändler bekam mehrere Preise und Auszeichnungen (bspw. Wilhelm-Busch-Preis). Seine
Texte und Theaterstücke werden von vielen Künstlerinnen und Künstlern gelesen, gesungen, gespielt, interpretiert und vertont.
"Wir meinen, dass wir mit dem älter werden klüger werden
Das ist ein Irrtum.
Älter werden bedeutet nicht dass wir klüger werden
Es bedeutet, dass wir zu uns finden
Das schließt ein dümmer werden nicht aus."
Norwegen für Fjordgeschrittene
Waghalsige Bootsausflüge, tagelange Wanderungen oder ausgedehnte Skitouren – die Norweger lieben Herausforderungen und das Leben in der wilden Natur. Alva Gehrmann taucht in diese abenteuerliche Welt ein: Sie fährt bei stürmischer See hinaus, begleitet eine Sámi-Familie bei der Rentierwanderung, erlebt Musikfestivals inmitten einsamer Berglandschaften, spricht mit Mitgliedern der Königsfamilie, philosophiert mit Autoren wie Jostein Gaarder über die Gesellschaft, erlebt den Alltag in der Metropole Oslo und ist mit an Bord, als Roald Amundsens Schiff ›Maud‹ nach 100 Jahren endlich nach Hause kommt. She did it Norway!
Alva Gehrmann reist seit 15 Jahren als freiberufliche Journalistin bis in die entlegenen Winkel Nordeuropas. Sie arbeitet unter anderem für FAS, Spiegel Online, Merian und GEO Special. Alva Gehrmann lebt in Berlin und die vergangenen Jahre in Norwegen. Doch so seetauglich wie die Nordeuropäer ist sie noch immer nicht.
»Liebevoll und facettenreich fängt sie die norwegische Lebensart ein und nimmt den Leser mit auf eine einzigartige Entdeckungsreise«
pr.berghoff.de 24.05.2019
Ich fühl mich so ausgedrückt
Literarische Chansons
Klassisch, charmant, verliebt und müde.
Der Komponist und Pianist Tobias Rank hat Texte von Helmut Krausser, Thomas Kunst, Fritz Eckenga, Günter Kunert und Michael Lentz vertont.
Literarische Chansons voller Melancholie, Witz und Übermut. Rebellisch und fein, abgebrüht und empfindlich, verliebt und müde. Eher leise als wirklich laut.
www.tobiasrank.de
Literarischer Frühling
Er hat lange davor zurückgescheut. Dann aber fasste der bekannte Schauspieler Christian Berkel den mutigen Entschluss, die zuhause unerzählte, dramatisch bewegte Geschichte seiner Familie zu erforschen und aufzuschreiben. Immer wieder interviewte er seine Mutter und reiste nach Ascona, Lodz, Madrid und Paris, um auch andere Zeitzeugen zu befragen und Archive zu besuchen. Das Ergebnis ist sein Roman "Der Apfelbaum", den kein Geringerer als Daniel Kehlmann als "das lebensgesättigte, große Epos über deutsche Geschichte" betrachtet. Christian Berkel sei kein schreibender Schauspieler, erklärte er. "Er ist Schriftsteller durch und durch. Und was für einer." 1932 lernte Berkels Mutter Sala, damals 13 Jahre alt und in einem intellektuellen jüdischen Milieu aufgewachsen, seinen späteren Vater Otto kennen, einen 17-jährigen Arbeiterjungen. Die NS-Zeit brachte das junge Liebespaar auseinander – sie emigrierte nach Paris und entging mit knapper Not dem KZ, er hingegen kam als Stabsarzt der Wehrmacht in russischer Kriegsgefangenschaft dem Tod nahe. Auf vielen Umwegen fanden die Beiden 1955 wieder zu einander. Geboten wird "eine dramatische Liebes- und Familiengeschichte, hervorragend erzählt", wie die FAZ urteilte. Christian Berkel liest aus seinem Werk und erzählt von den Recherchen.
Ein großer Bühnenabend, Moderation: Christiane Kohl
Was der Kleinstadtpolizist Bruno an Abenteuern erlebt, hat sein Schöpfer Martin Walker nach eigenen Worten "frei erfunden". Aber viele Figuren weisen doch gewisse Ähnlichkeiten mit Menschen auf, die der Autor an seinem Wohnort Le Bugue im Périgord kennen gelernt hat. Der Serienheld Bruno etwa hat im Dorfpolizisten Pierre Simonet ein Vorbild, auch wenn der im Unterschied zu Bruno kein umschwärmter Junggeselle ist. Walker versteht es zudem meisterhaft, seine Handlungen in kulturelle, historische und politische Hintergründe einzubetten, die im Périgord zu finden sind. Deshalb sind seine Krimis nicht nur unterhaltsam und amüsant, sondern auch sehr informativ. Mal spielt der Widerstand im Zweiten Weltkrieg gegen die Deutschen oder der Algerien-Krieg hinein, mal treten junge Schläger des Front National auf, mal Archäologen, Winzer oder Teilnehmer einer Oldtimer-Rallye. Der druckfrische elfte Krimi der Reihe mit dem Titel "Menu surprise" spielt in einer Kochschule, die eine "verrückte Engländerin" eingerichtet hat. Der Kenner und Hobbykoch Bruno soll Feriengästen lokale Geheimrezepte vorführen, doch eine prominente Kursteilnehmerin fehlt: die junge Frau eines britischen Geheimdienstoffiziers. Bruno spürt sie auf - in einem vermeintlichen Liebesnest, das bald zum Schauplatz eines Doppelmordes wird…
Lesung und Gespräch; Moderation: Wolfgang Herles
"Der Dorfgescheite" – Aus der Welt der Klöster
Ernest Herz ist Bibliothekar und trägt eine geheimnisvolle Augenklappe. Das professionelle Bemühen um Einordnung und Übersicht hat er so sehr verinnerlicht, dass er auch die zahllosen Herzensdamen, die er auf seinem Lebensweg umgarnt, in einem Zettelkatalog vermerkt. Eines Tages übernimmt der Historiker die Leitung einer Klosterbibliothek und sieht sich bald veranlasst, zu erforschen, warum sein Vorgänger, ein Pater, auf eine kuriose Weise Selbstmord begangen hat. Wie in Umberto Ecos berühmtem Roman "Der Name der Rose" wird auch im neuen Werk Marjana Gaponenkos ein altes Kloster zum Schauplatz abgründiger Offenbarungen. Die junge Autorin, die aus der Ukraine stammt und heute in Deutschland und Österreich lebt, legt wieder einmal "eine überbordende und dennoch sorgsam kalkulierte Fabulierlust" an den Tag, wie der Berliner "Tagesspiegel" befand. Das Blatt lobte außerdem ihren "schrägen, süffisanten Witz und ihren genauen Blick für haarsträubende Details".
Lesung und Gespräch, Moderation: Bettina Musall.
Deutschland 1919 – das war ein Balanceakt zwischen Hoffnung und Hölle. Noch waren die Traumata des Ersten Weltkriegs nicht verarbeitet, noch dröhnten die Schranzen des untergegangenen Kaiserreichs. Aber aus allen Ritzen drang schon das Verlangen, das Leben wieder zu genießen. In Berlin und anderen Metropolen wurden Tanzbars, Nachtlokale und Cabarets eröffnet. Dichter und Maler revoltierten gegen alle Bürgerlichkeit und kämpften um revolutionäre neue Ausdrucksformen. Das politische Klima war vergiftet und erhitzt. Die Gründung der Weimarer Republik und der Versailler Vertrag leiteten jene kurze, schrille Epoche ein, die der Machtergreifung Adolf Hitlers im Jahre 1933 vorausging. Die Wirtschaft taumelte hin und her zwischen Inflation, Boom und Krise. Im Nachhinein erscheinen die goldenen, verrückten 20er Jahre wie ein Tanz auf dem Vulkan. Und doch brachten sie eine ungeheure Fülle an- und aufregender Ideen und Werke hervor, die uns bis heute faszinieren. Der Frankfurter Theatermacher Michael Quast, der in den vergangenen Jahren beim "Literarischen Frühling" mit großen Solos über die Dadaisten, den Reformator Luther und das Sterben der Insekten brillierte, lässt diesmal mit frivolen Songs, Gedichten und Prosatexten von Kurt Tucholsky, Bertolt Brecht und weiteren Autoren die "Roaring Twenties" wieder aufleben.
Weltliteratur an authentischen Orten - Große Bühnenshow
Das Sams ist ein seltsames Wesen. Mit seinen roten Bürstenhaaren, den Froschfüßen und der Rüsselnase wirkt es einerseits wie ein Monsterchen, zumal es auch Stuhlbeine frisst. Es ist auch frech und ungezogen. Andererseits kann das Sams gut reimen, es schreibt Lieder, es kann Wünsche erfüllen, und der schüchterne Herr Taschenbier gewinnt es nach und nach richtig lieb. Wo das Sams auftritt, ist stets mit Überraschungen zu rechnen. Die witzige Figur ist eine Erfindung von Paul Maar. Seine bisher neun Bücher über das Sams haben ihn zu einem der populärsten Kinderbuchautoren in Deutschland gemacht. Mit seinem hintergründigen Humor hat sich Paul Maar vor einiger Zeit auch die Märchen der Brüder Grimm vorgeknöpft, und auf einmal staunt man, wie aus dem gestiefelten Kater ein gestiefelter Skater wird und was drei der sieben Zwerge nach einem Glas Rotwein über ihr Schneewittchen erzählen… "Schiefe Märchen und schräge Geschichten" hat Paul Maar dieses Buch genannt und zusammen mit den Musikern Konrad Haas und Wolfgang Stute das Schiefe-Märchen-Trio gebildet. Es präsentiert mit Schwung und Spielfreude das neue Erzeugnis aus der Werkstatt des großen Autors, der natürlich auch ein bisschen vom Sams erzählt.
Sonderpreis für Kinder und Jugendliche bis 16 Jahren: nur 8,90 €
Als Tochter einen Roman über den eigenen Vater zu schreiben, ist nicht einfach. Besonders, wenn es um eine solch schillernde Figur wie Georg Honigmann geht. Er war Deutscher, Jude, Emigrant und Kommunist. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war das eine gefährliche Mischung. "Zu Hause Mensch und auf der Straße Jude" – so fasste er eine immer wiederkehrende Erfahrung zusammen. Georg Honigmann war 1903 in Wiesbaden geboren, studierte unter anderem in Breslau und Prag und arbeitete danach als Journalist in Frankfurt am Main und Berlin, bevor er 1933 nach London emigrierte. Nach dem Zusammenbruch des Nazi-Reiches ließ er sich als überzeugter Kommunist in der DDR nieder und starb 1984 in Weimar. Seine Tochter Barbara erzählt lakonisch und witzig, auch traurig, stets aber mitreißend von ihrer deutsch-jüdisch-kommunistischen Sippe und den Welterfahrungen und Amouren dieses außergewöhnlichen Mannes, der Licht- und Schattenseiten hatte und immer nur "mit 30-jährigen Frauen verheiratet war", egal wie alt er selbst wurde… "So souverän und liebevoll", urteilte die Neue Zürcher Zeitung, "muss man die Freiheiten des biografischen Schreibens erst einmal auszureizen wissen."
Lese-Dinner mit 4-Gang-Menü; Moderation: Anne-Dore Krohn
Gibt es einen modernen, liberalen und aufgeklärten Islam? Und lässt der sich mit der deutschen Demokratie vereinbaren? Ahmad Mansour bejaht diese Fragen. Zusammen mit anderen Prominenten aus dem islamischen Kulturkreis – darunter dem Grünen Cem Özdemir, dem CDU-Mann Ali Ertan Toprak oder der Frauenrechtlerin Necla Kelek – hat er die "Initiative säkularer Islam" gegründet und tritt dafür ein, Staat und Religion strikt zu trennen. Also beispielsweise keine Kopftücher oder Kippas für Lehrer und keine Kreuze in den Schulen zu erlauben. Der Psychologe, der als Araber in Israel geboren wurde und seit 2004 in Berlin lebt, kritisiert die konservativen islamischen Verbände in Deutschland und lehnt Sonderrechte für Muslime ab. Die Bundesregierung macht seiner Meinung nach viele Fehler im Umgang mit dieser Problematik. Der 42-Jährige stellt sich aber auch gegen "die Panikmacher" aus der rechten Ecke, die in jedem Zuwanderer eine Gefahr sehen. Und ebenso gegen "die Übertoleranten, die Migranten pauschal als Kuscheltiere betrachten" und sich anbiedern. Damit setzt Mansour sich zwischen alle Stühle: Islamisten drohen ihm, die AfD beschimpft ihn, deutsche Linke attackieren ihn als verkappten Nazi. In seinem neuen Buch "Klartext Integration" macht Ahmad Mansour konkrete Vorschläge, wie die überhitzte Diskussion beruhigt und die Integration gefördert werden könnte.
Lesung und Gespräch, Moderation: Jochen Bittner