Veranstaltungsarchiv

 

Buchpremiere Martin Kordić »Jahre mit Martha«

31.08.2022 20:00 Uhr

Martin Kordić im Gespräch mit seiner Lektorin Juliane Schindler.

Zum Buch:
Ein zärtlicher und mitreißender Roman über Machtverhältnisse und über die Frage nach dem Gleichgewicht der Welt.

Željko, der von allen »Jimmy« genannt wird, ist fünfzehn, als er sich in Martha verliebt. Sie ist Professorin in Heidelberg, er lebt mit seinen Eltern und Geschwistern zu fünft in einer Zweizimmerwohnung in Ludwigshafen. Martha hat, was Željko sich sehnlichst wünscht: Bücher, Bildung und Souveränität. Mit Martha besucht er zum ersten Mal ein Theater, sie spricht mit ihm, wie sonst niemand mit ihm spricht. Mit Marthas Liebe wächst Željkos Welt. Doch welche Welt ist es, die er da betritt und wen lässt er dafür zurück? Wo verlaufen die Grenzen zwischen Begehren und Ausbeutung?

»Wie macht er das nur? Dass in dieser Liebesgeschichte all das erzählt wird, was es über das ›Einwanderungsland Deutschland‹ zu sagen gäbe, all die Hierarchien, Schmerzen und Spuren, herrlich beiläufig und furchtlos zielgenau.« Lena Gorelik

Foto Martin Kordić: ©Peter Hassiepen

Die Abendkasse öffnet um 19 Uhr. Wir freuen uns auf euch!

Buchpremiere Martin Kordić »Jahre mit Martha«

 

Der 29. ocelot - Lesekreis

16.08.2022 20:30 Uhr

Alle sechs bis acht Wochen stellen wir hier abends ein paar Stühle im Kreis auf und feiern mit euch das, weshalb wir diesen Beruf auch gewählt haben: den intensiven Austausch über Literatur.
Wir wollen unserem Lesen noch genauer auf den Grund gehen, wollen Bücher auf noch mehr prüfen als allein auf ihre Form und ihren Inhalt.

Im Austausch mit anderen hat eine Lektüre so viel mehr Seiten, als wir allein je entdecken könnten.

Der Eintritt ist frei. Wir freuen uns auch auf neue Teilnehmer*innen.

Beim 29. Lesekreis Mitte August sprechen wir über:

Corregidora von Gayl Jones
übersetzt aus dem Englischen von Pieke Biermann

Die größte vergessene Schriftstellerin Amerikas! Kentucky 1947: Jeden Abend singt Ursa in Happy's Café den Blues. Die Männer hängen an ihren Lippen. Denn Ursas Gesang handelt vom Schmerz und vom Bösen. Er gilt Corregidora, einem Sklavenhalter des vergangenen Jahrhunderts, der gleichzeitig ihr Großvater und Urgroßvater ist. Diesen Fluch muss Ursa überwinden. Nur wenn sie in ihrem Takt singt, wenn sie auf ihre Art liebt, wenn sie endlich zu sich kommt, kann sie Corregidora bannen. - Ein zutiefst ergreifender Roman über die Schmach des amerikanischen Erbes und die Sehnsucht nach Selbstbehauptung. Historisch relevant und literarisch herausragend: Dieser Roman machte den Weg frei für Toni Morrison, Alice Walker oder Colson Whitehead. Grandios übersetzt von Pieke Biermann.

Gayl Jones wurde 1949 in Kentucky geboren, wo sie auch heute noch zurückgezogen lebt. Sie hat am Wellesley College und der University of Michigan gelehrt. Corregidora ist ihr erster Roman, der 1975 in den USA erschien. Ihr zweiter Roman Evas Mann aus dem Jahr 1976 wird 2023 im Kanon Verlag erscheinen.

und

Zeitzuflucht
von Georgi Gospodinov
aus dem Bulgarischen übersetzt von Alexander Sitzmann

 »Große, große Literatur.« Sandra Kegel in 3sat, Buchzeit  »Sein beseeltestes und umwerfendstes Buch.« Dave Eggers  »Das Buch der Stunde.« Deutschlandfunk
»Der Roman steht in einem besonderen Regal in meiner Bibliothek, das ich für Bücher reserviere, die ich immer wieder lesen muss.« Nobelpreisträgerin Olga Tokarczuk  »Intelligent und berührend.« The New York Times
In Georgi Gospodinovs Roman trifft der Erzähler auf Gaustine, einen Flaneur, der durch die Zeit reist. In Zürich eröffnet Gaustine eine  »Klinik für die Vergangenheit«, eine Einrichtung, die Alzheimer-Kranken eine inspirierende Behandlung anbietet: Jedes Stockwerk ist einem bestimmten Jahrzehnt nachempfunden. Patienten können dort Trost finden in ihren verblassenden Erinnerungen. Aber auf einmal interessieren sich auch immer mehr gesunde Menschen dafür, in die Klinik aufgenommen zu werden, in der Hoffnung, den Schrecken der Gegenwart zu entkommen. Und schließlich sind es sogar ganze Länder, die Gaustines Idee von den Vergangenheitsräumen folgen werden, und in frühere Zeiten zurückkehren wollen... Ein glänzender, hochpolitischer Roman, durchzogen von dunklem Witz, der uns eine neue Art eröffnet, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zusammenzudenken.

Georgi Gospodinov wurde 1968 in Jambol, Bulgarien, geboren. Einem großen internationalen Publikum wurde er mit seinem ersten Roman bekannt, dem "Natürlichen Roman" (1999) sowie dem Roman "Physik der Schwermut" (2014), die in mehr als zwanig Sprachen übersetzt wurden. Gospodinov wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. zweifach mit dem bulgarischen Buchpreis, dem Jan Michalski-Preis und dem Usedomer Literaturpreis. Er lebt und arbeitet in Sofia.

Der 29. ocelot - Lesekreis

 

Der 28. ocelot - Lesekreis

05.07.2022 20:30 Uhr

Alle sechs bis acht Wochen stellen wir hier abends ein paar Stühle im Kreis auf und feiern mit euch das, weshalb wir diesen Beruf auch gewählt haben: den intensiven Austausch über Literatur.
Wir wollen unserem Lesen noch genauer auf den Grund gehen, wollen Bücher auf noch mehr prüfen als allein auf ihre Form und ihren Inhalt.

Im Austausch mit anderen hat eine Lektüre so viel mehr Seiten, als wir allein je entdecken könnten.

Der Eintritt ist frei. Wir freuen uns auch auf neue Teilnehmer*innen.

Beim 28. Lesekreis Anfang Juli sprechen wir über:

Rot (Hunger) von Senthuran Varatharajah
Über die Einsamkeit des Körpers und unsere Sprache der Liebe Unsere Sprache der Liebe ist eine kannibalische Sprache. Wir sagen: Ich habe Dich zum Fressen gern. Ich will Dich auffressen. In seinem zweiten Roman erzählt Senthuran Varatharajah zwei Geschichten, die zu einer werden. Die Geschichte eines Jahres, nach einer Trennung, und die Geschichte eines Tages: vom 9. März 2001, an dem A in seinem Haus in Rotenburg B, wie zuvor vereinbart, tötet, zerteilt und Teile von ihm isst. Mit lyrischer Intensität und philosophischer Strenge erzählt »Rot (Hunger)« davon, dass der Mensch, den wir lieben, immer zu weit entfernt ist. Und davon: dass er immer fehlt, auch wenn er vor uns steht. Das ist eine Liebesgeschichte. Mit diesem Satz beginnt der Roman. 

Senthuran Varatharajah, geboren 1984 in Jaffna, Sri Lanka, studierte Philosophie, evangelische Theologie und vergleichende Religions- und Kulturwissenschaft in Marburg, Berlin und London. 2016 erschien sein Debütroman »Vor der Zunahme der Zeichen«, der mehrfach ausgezeichnet wurde. Senthuran Varatharajah lebt in Berlin.

und

Singe ich, tanzen die Berge von Irene Solà, aus dem Katalanischen übersetzt von Petra Zickmann.

Gewitterwolken schürfen über den Rücken der Pyrenäen und ein Blitz erschlägt den dichtenden Bauern Domènec, dessen junge Frau Sió mit ihrem Schwiegervater und ihren Kindern allein zurückbleibt. Doch das Leben geht weiter. Teilnahmslos beobachten die Berge das Werden und Vergehen derer, die dort leben. Die junge katalanische Schriftstellerin Irene Solà, die für diesen Roman 2020 mit dem Europäischen Literaturpreis ausgezeichnet wurde, erschafft und belebt eine vielstimmige und poetische Welt, erzählt durch starke Frauen und mystische Stimmen von Großeltern, Eltern, Kindern, Tieren, Geistern, dem Wald und den Wolken. Sie alle bilden diese Geschichten, die auf eine schöne und magische, aber auch tragische Art und Weise miteinander verbunden sind. Alle vereint im Kreislauf von Geburt, Leben und Tod. Solà erzählt die Geschichte der Berge, die die Erinnerung an Jahrhunderte, an geologische Epochen, politische Konflikte und die Verbindung mit der Natur umfasst.

Irene Solà wurde 1990 in Malla geboren, einem Dorf mit ein paar hundert Einwohnern in der Nähe der Stadt Vic, in der Provinz Barcelona. Sie studierte an der Akademie der Künste in Barcelona und hat einen Master-Abschluss in Literatur, Film und visueller Kultur. Im Jahr 2012 veröffentlichte sie den Gedichtband Bèstia, 2017 folgte ihr erster Roman Els dics. Mit ihrem zweiten Roman, Canto jo i la muntanya balla ("Singe ich, tanzen die Berge"), wurde sie mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Europäischen Literaturpreis 2020. Derzeit wird der Roman in über 21 Sprachen übersetzt.

Der 28. ocelot - Lesekreis

 

Werkstattgespräch mit der Büchergilde Gutenberg

29.06.2022 20:00 Uhr

Werkstattgespräch mit der Büchergilde Gutenberg
Preis: Eintritt frei

Alexander Elspas (Verleger der Büchergilde Gutenberg) und Clara Scheffler (Gestalterin) im Gespräch mit Magda Birkmann

Seit mittlerweile drei Jahren ist das Ocelot nun Partnerbuchhandlung der Büchergilde Gutenberg und die wunderschön gestalteten, sorgfältig kuratierten Bücher der Verlagsgenossenschaft haben einen Ehrenplatz bei uns im Laden direkt gegenüber der Kasse, wo sie seither das Interesse zahlreicher neuer und alter Kund*innen wecken. Nun konnten wir den Büchergilde-Verleger Alexander Elspas höchstpersönlich sowie die Buchgestalterin Clara Scheffler für ein Werkstattgespräch im Ocelot gewinnen. Wir sprechen an dem Abend nicht nur über die Geschichte des Verlags und die Idee hinter dem Genossenschaftsprinzip, sondern werden vor allem auch erfahren, wie das erlesene Programm der Büchergilde ausgewählt wird, wie die aufwändig gestalteten illustrierten Ausgaben, für die die Büchergilde so berühmt ist, zustande kommen und was es mit dem Büchergilde-Gestalterpreis auf sich hat.

Die Veranstaltung richtet sich nicht nur an Leute, die bereits Büchergilde-Mitglieder sind, sondern an alle, die es nach unserem gemeinsamen Abend dann ganz bestimmt bald werden wollen.


 

Release Night – Die Schönsten Deutschen Bücher 2022

13.06.2022 20:00 Uhr

Release Night – Die Schönsten Deutschen Bücher 2022
Preis: Eintritt frei

Die Stiftung Buchkunst lädt zur Weltpremiere der "Schönsten Deutschen Bücher 2022". Die frisch gekürten Prämierten werden im Rahmen der Release Night bei uns im ocelot erstmals bekannt gegeben und ausgestellt. Stoßen Sie mit uns an, kommen Sie mit den Macher:innen der Bücher ins Gespräch und blättern Sie in Ruhe durch Deutschlands Schönste!

Als eine Institution für Kulturvermittlung verfolgt die Stiftung Buchkunst einen gesellschaftlichen Auftrag: Sie fördert das vorbildlich gestaltete Buch. Mit drei Wettbewerben macht sie schöne Bücher sichtbar: "Die Schönsten Deutschen Bücher", "Förderpreis für junge Buchgestaltung" und "Best Book Design from all over the World".

Schöne Bücher sind geprägt von guter Lesetypografie. Von gelungenen Ausstattungsmerkmalen, sorgfältig ausgewählten Papieren, die im Zusammenklang in Farbe und Haptik zum Inhalt passen. Von mutigen wie angemessenen Layouts. Und von höchster Qualität in der Verarbeitung. Die Jurys aus Gestalter:innen, Verlagsexpert:innen und Hersteller:innen sind unabhängig und werden jährlich neu besetzt. Sie diskutieren über die gestalterische Konzeption, Schriftwahl, Schriftgröße – also über gute Lesbarkeit – ebenso wie über die Qualität der Fotografien oder Illustrationen, die Gestaltung der Doppelseite und die Covergestaltung. Die Gesamtwirkung eines Buches steht im Mittelpunkt der Juryarbeit. Und so setzen die jährlich "schönsten Bücher" Orientierungspunkte in einer sich stets rasant ändernden Buchlandschaft.


 

Der 27. ocelot Lesekreis

25.05.2022 20:30 Uhr

Alle sechs bis acht Wochen stellen wir hier abends ein paar Stühle im Kreis auf und feiern mit euch das, weshalb wir diesen Beruf auch gewählt haben: den intensiven Austausch über Literatur.
Wir wollen unserem Lesen noch genauer auf den Grund gehen, wollen Bücher auf noch mehr prüfen als allein auf ihre Form und ihren Inhalt.

Im Austausch mit anderen hat eine Lektüre so viel mehr Seiten, als wir allein je entdecken könnten.

Der Eintritt ist frei. Wir bitten um vorherige Anmeldung per Mail an info@ocelot.de und freuen uns auf euch!

Beim 27. Lesekreis Ende Mai sprechen wir über:

Heike Geißler: Die Woche
Der Ohnmacht eine Kampfansage »Politik, Europa, Gegenwart, Alltag, das kann einem ja nun keiner erzählen, dass das keine Auswirkungen hat«, ruft die Erzählerin ihrer Freundin Constanze zu. Zusammen sind sie die proletarischen Prinzessinnen - »Prinzessinnen, wie sie nicht in jedem Buche stehen. Aber wartet nur, wir schreiben uns in die Bücher hinein«. Zusammen wollen sie Widerstand leisten. Eine Revolte anzetteln. Die alten Märchen überschreiben. Denn etwas ist aus den Fugen geraten: Plötzlich drängen sich immer mehr Montage in die Woche. Da sind Riesen, die wie aus dem Schauermärchen in die Wirklichkeit schnellen. Da ist der Tod, der, eben noch erschöpft, immer mehr zum Akteur wird. Da ist ein unsichtbares Kind, das dafür plädiert, geboren zu werden. Da ist der schönste Roman der Welt in weißen Jeans. Höchste Zeit also, jedwede Ohnmacht zu überwinden. Dies ist der Roman einer ungewöhnlichen Woche in Leipzig, in der auf Montag nicht mehr Dienstag folgt, alte Sicherheiten verloren gehen und neue Formen des Sprechens und Handelns erprobt werden - in Übertreibung, Abschweifung, Torheit und Spiel. Es ist ein luzider Kommentar auf unsere Gegenwart, ein Plädoyer für Spaß, klugen Protest und das Ringen um Lebendigkeit.


Marian Engel: Bär
übersetzt von Gabriele Brößke, mit einem Nachwort von Kristine Bilkau
Lou ist eine schüchterne, fleißige Bibliothekarin. Sie lebt eine maulwurfartige Existenz, begraben zwischen vergilbten Karten und Manuskripten in ihrem staubigen Kellerbüro. Da sie nichts und niemanden hat, zu dem sie nach Hause gehen kann, gibt sie sich dem leidenschaftslosen Sex mit dem Direktor des Instituts auf ihrem Schreibtisch hin. Den Sommer soll sie auf einer abgelegenen Flussinsel im Norden Kanadas verbringen, um den Nachlass von Oberst Jocelyn Cary zu katalogisieren. Dass sie nicht allein in der Einsamkeit der kleinen, wuchernden Insel lebt, sondern sich auch um einen halbzahmen Bären kümmern muss, hat ihr vorher niemand erzählt. Als der Sommer über der Flussinsel blüht und Lou die Stadt von sich abschüttelt, verfliegt der erste Schreck über dieses hungrige, undurchschaubare Wesen mit seinem dicken Pelz und seiner rauen Zunge, und Lou erforscht die Grenzen ihrer Lust...

Der 27. ocelot Lesekreis

 

Bekanntgabe der Shortlist Internationaler Literaturpreis vom Haus der Kulturen der Welt

24.05.2022 20:00 Uhr

Bekanntgabe der Shortlist Internationaler Literaturpreis vom Haus der Kulturen der Welt

Unser liebster Literaturpreis für Gegenwartsliteratur in deutscher Übersetzung zeichnet Autor:innen und Übersetzer:innen gleichermaßen aus. In schönster Tradition wird bei uns im ocelot wieder die Shortlist enthüllt.

Wie schreiben Autor:innen und Übersetzer:innen über die Umbrüche und Verflechtungen der Gegenwart? Welche Zukünfte zeichnen sich in ihren Texten ab? Welche Lesarten des Vergangenen? Versunken in ein schwindelerregendes Jetzt, scheint es schwer vorstellbar, dass sich jemals etwas ändern könnte. Hier kommt die Literatur ins Spiel. Sie kann einen kritischen wie einfühlenden Blick auf die Zustände und Bedingungen werfen, die das Leben und das Miteinander-Leben ausmachen.

Es wird Zeit für neue Sprachen. Der Internationale Literaturpreis sucht nach Autor:innen und Übersetzer:innen, die gegen das "Weiter so" anschreiben, die das unendliche Potenzial von Übersetzung erkennen, die sich ihren Leser:innen zuwenden und sie gleichermaßen herausfordern. Auch 2022 begibt sich der Internationale Literaturpreis auf die Suche nach Texten, die etwas mit der Sprache machen – gerade weil sie uns als Übersetzungen erreichen.

Zum vierzehnten Mal verleihen das Haus der Kulturen der Welt und die Stiftung Elementarteilchen den Internationalen Literaturpreis. Dotiert mit 35.000 € – 20.000 € für Autor:in, 15.000 € für Übersetzer:in – zeichnet er ein herausragendes Werk der internationalen Gegenwartsliteratur in deutscher Erstübersetzung aus. Er würdigt in dieser Allianz sowohl Originalwerk als auch Übersetzung. Dieser doppelte Fokus macht ihn in der deutschen Preislandschaft einzigartig. Für ihre Shortlist-Nominierung erhalten alle anderen Autor:innen und Übersetzer:innen jeweils 1.000 €.


 

Max Dax: Artist Talk zu »Was ich sah, war die freie Welt« 24 Gespräche über die Vorstellungskraft

28.04.2022 20:00 Uhr

Max Dax: Artist Talk zu »Was ich sah, war die freie Welt« 24 Gespräche über die Vorstellungskraft
Preis: 8 €

Artist Talk mit Max Dax und Carsten Nicolai zu
»Was ich sah, war die freie Welt«
Eine Anstiftung zur Inspiration
Was ist Kreativität? Wie entsteht sie? Wie wollen wir leben?
Max Dax verführt 24 weltberühmte und prägende Künstler: innen unserer Zeit zu den überraschendsten Antworten.

»Weint die Erde, wenn ein Vulkan ausbricht?«, fragt Max Dax die Sängerin Björk. Diese antwortet: »Das ist eine lustige Frage. Wir sind einfach unglaublich stolz darauf, dass sich die Erde ausgerechnet bei uns auf Island meldet.« In seinen Interviews sucht Max Dax die Routine aufzubrechen und das Gespräch als Spiel zu eröffnen. So entstehen witzige, kluge und zum Teil aufsehenerregende Wortwechsel. Ob mit Quincy Jones, Isabella Rosselini oder Nina Hagen, ob mit Yoko Ono, Hans Ulrich Obrist oder Tony Bennett – jedes Gegenüber belohnt seine Aufschläge. Was ich sah, war die freie Welt ist ein Spiegelbild der jüngeren Gegenwart, indem es ihre Spannungspole offenlegt: zwischen Tradition und Avantgarde, Identität und Projektion, Introspektion und Glamour.


Max Dax ist Kurator, Journalist, Musiker und Schriftsteller. Er entwickelte die Show »Hyper – A Journey into Art and Music« in den Hamburger Deichtorhallen, war Chefredakteur der Magazine Alert, Spex und Electronic Beats und schrieb Bücher über die Einstürzenden Neubauten, CAN und Scooter. 2021 erschien sein Roman »Dissonanz« im Merve Verlag.

Der studierte Landschaftsarchitekt Carsten Nicolai zählt zu den bedeutendsten bildenden Künstlern unserer Zeit und zugleich – unter seinem Musikernamen Alva Noto – zu den relevantesten Repräsentanten der deutschsprachigen elektronischen Musik seit Kraftwerk. Für seine Filmmusik zu »The Revenant« gemeinsam mit Ryuichi Sakamoto wurde er für den Golden Globe nominiert. Sein gemeinsam mit Frank Bretschneider und Olaf Bender gegründetes Label Raster-Noton galt bis zu dessen Einstellung 2017 als eine der wegweisenden Adressen für elektronische Gegenwartsmusik in Europa. Ein Gespräch mit Max Dax und Carsten Nicolai / Alva Noto markiert das letzte Kapitel im Buch »Was ich sah, war die freie Welt«.


»Max Dax ist ein Magier des Interviews: Wenn er fragt, beginnen seine Gesprächspartner nach den verschütteten Geschichten zu suchen, die sie noch keinem erzählt haben.«
Sarah Connor

»Seine Interviews sind wie Kurzgeschichten, im Sinne Hemingways, dessen Kurzgeschichten fast alle dialogisch sind. Ihre Dialoge zeichnen sich durch Präzision aus, durch Weglassungen ebenso wie durch präzise Wörter.«
Klaus Theweleit


Veranstaltung 2G+
Bitte meldet Euch an per Mail an info@ocelot.de

Autorenfoto Max Dax: Bela Bender


 

Der 26. ocelot Lesekreis

04.04.2022 20:30 Uhr

Schon seit einigen Jahren haben wir einen Lesekreis hier im ocelot.
Wir treffen uns ca. alle zwei Monate und diskutieren über ein bis zwei Bücher. Wir finden Worte für das, was Bücher in uns auslösen, stellen Fragen, geben Gedanken zu Lektüren weiter, wir gewinnen im Austausch mit anderen neue Perspektiven, wir verbringen eine gute Zeit. Am Ende jedes Lesekrreises wird ein Termin fürs nächste Treffen gefunden und über den neuen Roman, meist sind es zwei, also über die neuen Romane abgestimmt, wobei jede*r gern Vorschläge machen darf.

Der Lesekreis ist offen für alle Interessierten, allerdings ist eine vorherige Anmeldung per Mail erforderlich.

Im nächsten Lesekreis Anfang April geht es um diese zwei Bücher:
DAS VORKOMMNIS von Julia Schoch und
ERSCHÜTTERUNG von Percival Everett, übersetzt von Nikolaus Stingl.

Darum gehts in den Romanen:

DAS VORKOMMNIS
Eine Frau wird von einer Fremden angesprochen, die behauptet, sie hätten beide denselben Vater. Die überraschende Begegnung bleibt flüchtig, löst in ihr aber eine Welle von Emotionen aus. Fragen drängen sich auf, über Ehe und Mutterschaft, über Adoption und andere Familiengeheimnisse, über Wahrheit überhaupt. In ›Das Vorkommnis‹ erzählt Julia Schoch – eine der eindrücklichsten Stimmen autofiktionalen Erzählens in der deutschen Literatur – von einem Leben, das urplötzlich eine andere Richtung bekommt. Fesselnd und klarsichtig, so zieht sie hinein in den Strudel der ungeheuerlichen Dinge, die gleichzeitig auch alltäglich sind. Ein Roman von großer literarischer Tiefe und Schönheit, im Werk von Julia Schoch ein neuer Höhepunkt.


ERSCHÜTTERUNG:
Der Paläontologe Zach Wells hat sich in seiner selbstironischen Abgeklärtheit bequem eingerichtet: Idealen misstraut er, ob an der Universität, wo er, selbst Afroamerikaner, sich nicht für Gleichberechtigung einsetzt, oder zu Hause in der erkalteten Beziehung zu seiner Frau. Einziges Licht in seinem Leben ist die zwölfjährige Tochter Sarah. Als diese ihr Sehvermögen verliert und eine erschütternde Diagnose folgt, flieht Zach in die Wüste New Mexicos. Dort geht er einem mysteriösen Hilferuf nach, den er in einer Second-Hand-Jacke gefunden hatte. Ebenso mitreißend wie psychologisch feinsinnig erzählt der Pulitzer-Preis-Finalist eine große Geschichte über Verlust und Erlösung.



Die Veranstaltung findet unter 2G+ Bedingungen statt.
Wir bitten um vorherige Anmeldung per Mail an info@ocelot.de

Der 26. ocelot Lesekreis

 

Adania Shibli: Eine Nebensache

26.03.2022 20:00 Uhr

Preis: 8 €

Wir feiern den INDIEBOOKDAY
- den Feiertag des unabhängigen Verlegens.
Alle Infos gibt es unter www.indiebookday.de

Gemeinsam mit dem Berliner Berenberg Verlag präsentieren wir
die Berlinpremiere von
Adania Shibli "Eine Nebensache"
aus dem Arabischen überstzt von Günther Orth.

Worum gehts im Roman?
»Man reißt ein Grasbüschel aus und glaubt, man sei das Kraut für
immer los, aber nach einem Vierteljahrhundert wächst Gras
derselben Art an derselben Stelle wieder nach.«

Im Sommer 1949 wird ein palästinensisches Beduinenmädchen von
israelischen Soldaten missbraucht und ermordet. Jahrzehnte später
versucht eine junge Frau aus Ramallah, mehr über diesen Vorfall
herauszufinden. Sie ist fasziniert, ja besessen davon, vor allem,
weil er sich auf den Tag genau fünfundzwanzig Jahre vor ihrer
Geburt zugetragen hat. Ein Detail am Rande, das jedoch ihr
eigenes Leben mit dem des Mädchens verknüpft.
Adania Shibli verwebt die Geschichten beider Frauen zu einer
eindringlichen Meditation über Krieg, Gewalt und die Frage nach
Gerechtigkeit im Erzählen

Die Autorin:
Adania Shibli, geboren 1974 in Palästina, schreibt Romane,
Theaterstücke, Kurzgeschichten und Essays und ist zudem in der
akademischen Forschung und Lehre tätig. »Eine Nebensache« ist
ihre erste Buchveröffentlichung auf Deutsch, die englische
Übersetzung war für den National Book Award (2020) sowie für den
International Booker Prize (2021) nominiert. Adania Shibli lebt in
Palästina und Deutschland.

Der Abend wird moderiert von Priya Basil.
Die Veranstaltung findet auf Englisch statt.
Aus dem deutschen Text liest Beatrice Faßbender.

Bitte meldet euch für die Veranstaltung an, per Mail an info@ocelot.de

Die Veranstaltung findet unter 2G+-Bedingungen statt, bitte bringt entsprechende Nachweise mit.

Foto Adania Shibli: Hartwig Klappert.

Adania Shibli: Eine Nebensache
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