Die Lyrik ist das spannendste Feld der Gegenwartsliteratur: Nirgendwo sonst wird mit so hohen Einsätzen gespielt – und nirgendwo sonst fallen Leben und Schreiben so häufig in eins. »Das Gedicht & sein Double« gibt dem Genre ein Gesicht. Oder besser: 100 Gesichter. Seit mehr als fünf Jahren porträtiert der Fotograf Dirk Skiba Dichterinnen und Dichter. Die Lauten und die Flüsterer, die Jungen und die nicht mehr ganz Jungen, die Etablierten und die noch Unbekannten.
So entstand eine Sammlung, die ihresgleichen sucht: vielstimmig, lebendig und widersprüchlich wie die Szene selbst. Und da ein Portrait nie die Wahrheit zeigt, ist jedem Foto ein lyrisches Selbstporträt zur Seite gestellt, welches das Bild kommentiert, ergänzt oder ihm widerspricht – in einer unendlichen Suchbewegung zwischen Eigen- und Fremdwahrnehmung.
Mit 100 Schwarz-Weiß-Portraitfotos von Dirk Skiba (Duoton-Druck) und einem Essay von Nancy Hünger
Hrsg. von Nancy Hünger und Helge Pfannenschmidt
Beiträger/-innen: Kurt Aebli, Sascha Anderson, Artur Becker, Kerstin Becker, Marcel Beyer, Nico Bleutge, Paulus Böhmer, Mirko Bonné, Nora Bossong, Volker Braun, Yevgeniy Breyger, Sonja vom Brocke, Carolin Callies, Mara-Daria Cojocaru, Franz Josef Czernin, Max Czollek, Lydia Daher, Daniela Danz, Franz Dodel, Dominik Dombrowski, Michael Donhauser, Anne Dorn, Ulrike Draesner, Özlem Özgul Dündar, Sirka Elspaß, Carl-Christian Elze, Elke Erb, Brigitta Falkner, Gerhard Falkner, Michael Fehr, Zsuzsanna Gahse, Mara Genschel, Lisa Goldschmidt, Eugen Gomringer, Nora Gomringer, Dieter M. Gräf, Durs Grünbein, Alexander Gumz, Jürg Halter, Kerstin Hensel, Günter Herburger, Anna Hetzer, Franz Hodjak, Tim Holland, Norbert Hummelt, Ianina Illitcheva, Hendrik Jackson, Orsolya Kalasz, Maren Kames, Anja Kampmann, Adrian Kasnitz, Ulrich Koch, Barbara Köhler, Uwe Kolbe, Thorsten Krämer, Dagmara Kraus, David Krause, Nadja Küchenmeister, Björn Kuhligk, Thomas Kunst, Georg Leß, Kito Lorenc, Christoph Meckel, Klaus Merz, Rainer René Mueller, Jovan Nikolic, Brigitte Oleschinski, José F.A. Oliver, Ronya Othmann, Frieda Paris, Martin Piekar, Kerstin Preiwuß, Karla Reimert, Sophie Reyer, Marcus Roloff, Ulrike Almut Sandig, Rike Scheffler, Robert Schindel, Stefan Schmitzer, Katharina Schultens, Tom Schulz, Lutz Seiler, Volker Sielaff, Werner Söllner, Verena Stauffer, Michael Stavaric, Michelle Steinbeck, Ulf Stolterfoth, Hans Thill, Kinga Toth, Julia Trompeter, Anja Utler, Sibylla Vricic Hausmann, Jan Wagner, Saskia Warzecha, Peter Waterhouse, Christoph Wenzel, Ron Winkler, Janin Wölke, Ulrich Zieger
Foto Dirk Skiba (c) Dirk Skiba
Premierenlesung
"NICHT NUR MÜTTER WAREN SCHWANGER - UNERHÖRTE PERSPEKTIVEN AUF DIE VERMEINTLICH NATÜRLICHSTE SACHE DER WELT"
(Verlag: edition assemblage).
mit Mareice Kaiser (Autorin),
Johanna Montanari (Lektorin, Autorin) und
Alisa Tretau (Hrsg., Autorin)
Der Sammelband NICHT NUR MÜTTER WAREN SCHWANGER vereint persönlich geschilderte Erfahrungen mit Schwangerschaft, die im gesamtgesellschaftlichen Diskurs oft überhört werden:
Es geht um unerfüllte und lesbische Kinderwünsche, um trans-männliche oder alters-untypische Schwangerschaften, genauso wie um Abtreibung und Fehlgeburt, Repro-Medizin, Pränataldiagnostik und vieles mehr.
Das Buch will den einengenden und Druck ausübenden Blick, Schwangerschaft sei für die cis-Heteronorm die "natürlichste Sache der Welt", für alle anderen hingegen unmöglich, aufweichen, und dabei alternative Visionen entwickeln: Für mehr Offenheit und Selbstbestimmung im Umgang mit Kinderwünschen, Schwangerschaft und Eltern-Sein.
Die Frankfurter Buchmesse ist vorüber, und die Ehrengäste aus Georgien ziehen fröhlich weiter nach Berlin.
Gemeinsam mit dem Weidle Verlag laden wir Sie und Euch herzlich zu einem georgischen Abend ins ocelot ein.
Nichts kann uns dieses wunderbare Land so nahebringen wie seine vielfältigen literarischen Stimmen und Weine.
Wir freuen uns unter anderem auf:
Davit Gabunia, Iunona Guruli, Zaal Andronikashvili,
Salome Benidze, Nana Ekvtimishvili ... t.b.c
Die deutschen Texte liest Zoë Beck.
Für kaukasische Köstlichkeiten ist gesorgt.
In Kooperation mit:
Weidle Verlag
ქართული წიგნის ეროვნული ცენტრი Georgian National Book Center
Frankfurter Buchmesse Ehrengast
Georgische Botschaft in Berlin
Georgia Made by Characters
Bereits zum neunten Mal treffen wir uns, um mit Euch und Ihnen in entspannter Atmosphäre über aufregende und bewegende Lektüren zu diskutieren.
Diesmal sprechen wir über
"KANADA" von Juan Gómez Bárcena, erschienen im Secession Verlag aus dem Spanischen von Steven Uhly.
Der Eintritt ist wie immer frei.
Wir freuen uns über neue TeilnehmerInnen und bekannte Gesichter.
Eure ocelots
Und darum geht es:
"Ein Mann kehrt zurück in seine zerstörte Heimatstadt. Unfähig an die verlorene Vergangenheit vor dem Krieg anzuschließen, hofft er, auch sein Haus möge in Trümmern liegen. Doch es steht noch, und seine Wohnung darin ist alles, was ihm geblieben ist. Familie, Erinnerung, Hoffnung - alles hat sich aufgelöst. Er schließt sich ein in sein Büro, verlässt es bald gar nicht mehr - versorgt allein von seinem Nachbarn und dessen Frau, von denen kaum zu sagen ist, ob sie seine Retter oder seine Wärter sind, zieht sich immer mehr in sich zurück, in ein zeit- und raumloses Vakuum, in dem die Außenwelt kaum mehr als ein Rauschen ist. Und doch sind ihre Bedrohungen real: der Hunger, die Scham, die Gewalt in den Straßen und immer wieder das Lager - das Lager, das der Mann überlebt hat, das Lager, das ihn beherrscht, das ihn wie ein schwarzes Loch zu verschlucken droht und in das er dennoch zurückkehren muss, um den Trümmern seiner haltlosen Identität wieder eine Ordnung zu geben. Nach seinem gefeierten Romandebüt »Der Himmel von Lima« beweist Juan Gómez Bárcena ein weiteres Mal, dass er zu den hoffnungsvollsten Stimmen der spanischsprachigen Literatur gehört: Kanada ist ein faszinierender und gewaltiger Roman, der sich nicht scheut, in die tiefsten Abgründe menschlicher Scham und Schuld vorzudringen. Bárcena findet für das Grauen so verstörende wie brillante Bilder, die man nicht mehr vergessen wird.
JUAN GÓMEZ BÁRCENA wurde 1984 in Santander geboren. Er hat Geschichte und Literaturwissenschaften an der Universidad Complutense in Madrid sowie Philosophie an der Nationalen Fernuniversität (UNED) studiert. Sein Band mit Erzählungen »Los que duermen« (Die, die schlafen) wurde 2012 von der spanischen Zeitschrift »El Cultural« als eines der besten Debüts des Jahres ausgezeichnet. Sein erster Roman »Der Himmel von Lima« wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet und in etliche Sprachen übersetzt. Sein zweiter Roman »Kanada« wurde 2017 von spanischen Buchhändlern zu einem der drei wichtigsten Büchern des Jahres gewählt. Er lebt als Schriftsteller und Dozent für Kreatives Schreiben in Madrid."
Es wird wieder gedruckt!
Die neue Verlegerin der Friedenauer Presse stellt sich vor.
Und das erste Programm.
Der Verlag Friedenauer Presse wurde 1963 gegründet, seither sind rund 200 Bücher mit dem Signet des Verlags erschienen. Romane und Erzählungen der Weltliteratur, Gedichte, Briefwechsel und Essays, literarische Entdeckungen aus der Vergangenheit und Gegenwart, übersetzt aus vielen Sprachen.
Lernen Sie den Verlag kennen: Verlegerin Friederike Jacob stellt die Verlagsgeschichte und drei Bücher aus dem aktuellen Programm in Lesung und Gespräch vor.
Unterstützt wird sie mit dem Akkordeon, mit Gesang und Zwischenfragen von ihrer Schwester, der Sängerin und Schauspielerin Pauline Jacob.
Wir laden Sie herzlich zu diesem Abend ein und freuen uns auf ein gemeinsames Glas nach der Veranstaltung.
Photocredit: Robert Jantschke
Die arbeitslose Berliner Schauspielerin Kathi Bechstein verdient mit spiritistischen Sitzungen gutes Geld – auch wenn sie noch nie einen Geist gesehen hat. Ihr Leben nimmt eine jähe Wendung, als die zehnjährige Sophie bei ihr auftaucht und ihr einen ganz besonderen Auftrag erteilt: Kathi soll mit Sophies totem Bruder in Kontakt treten. Was wie ein Spiel beginnt, wird bald schon bitterer Ernst. Unversehens holen das falsche Medium und das Mädchen mit dem Glasauge Geheimnisse ans Tageslicht, die besser verborgen geblieben wären. Gemeinsam schrecken sie
einen rechtspopulistischen Beststellerautor ebenso auf wie einen Mörder, der die Welt vor allem Bösen retten will.
André Mumots "Geisternächte" sind literarischer Thriller, modernes Märchen und Großstadtroman zugleich, ein Buch über alte und neue, über gute und böse deutsche Geister – fiebrig, poetisch und verblüffend.
André Mumot, geboren 1979, ist Autor, Literaturübersetzer und Journalist. Seinen Debütroman, "Muttertag”, bezeichnete Jens Bisky 2016 in der Süddeutschen Zeitung als ein "Panorama der Bitternisse” und sah darin "eine Welt im Zusammenbruch, ... die als Universum aus gelösten Rätseln wieder aufgebaut wird.” Seit 2008 übersetzt André Mumot Romane von Autoren wie Neil Gaiman, Jo Nesbø und Aleksandar Hemon. Für die deutsche Fassung des bei Hanser erschienenen Bestsellers "Wunder" von Raquel J. Palacio wurde er mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2014 ausgezeichnet. Außerdem arbeitet André Mumot als Kritiker, und Redakteur im Deutschlandfunk Kultur, wo er regelmäßig das Theatermagazin "Rang 1′′ moderiert. Er lebt in Berlin.
Moderation: Elena Gorgis (Deutschlandfunk Kultur)
Foto André Mumot (c) Nina Altmann
Lesung und Gespräch mit Kat Menschik, Zaal Andronikashvili und Wolfgang Hörner.
Achtung! Kleine Planänderung!
Leider wird Tilman Spreckelsen am 30. August nicht zu uns ins ocelot kommen können. Stattdessen konnten wir Zaal Andronikashvili für das Podium gewinnen. Der Literaturwissenschaftler und Publizist ist zurzeit wissenschaftlicher Mitarbeiter im Zentrum für Literatur- und Kulturforschung (Berlin). Er studierte Geschichte und Literaturwissenschaft in Tbilissi und Saarbrücken und promovierte 2005 in Göttingen. Wir kennen wenige, die so versiert über georgische Literatur sprechen können wie Zaal Andronikashvili und freuen uns sehr auf das Gespräch mit ihm!
Über Jahrhunderte mündlich überliefert, prägend für das Selbstverständnis eines ganzen Landes und dabei eine zauberhafte Liebes- und Heldengeschichte: Diesmal haben sich Tilman Spreckelsen und Kat Menschik das georgische Nationalepos vorgenommen und daraus ein modern erzähltes und fabelhaft illustriertes Buch gemacht!
Märchenhaft und faszinierend fremdländisch klingen sie, die Namen der Helden in diesem Buch: Tinatin und Awtandil, Nestan-Daredschan und Tariel. Zwei Liebespaare, deren Schicksale sich auf unvorhergesehene Weise kreuzen und bedingen. Die beiden Frauen verlieben sich ebenso heftig in die Helden wie diese in sie, jedoch stellen beide Bedingungen, und so müssen Awtandil und Tariel erst harte Prüfungen bestehen und Siege erringen, bevor sie ihre Geliebten wirklich erobert haben.
Der Dichter Schota Rustaweli verfasste die Verse um das Jahr 1200, als Georgien unter der Herrschaft von Königin Tamar zur Großmacht wurde – bis die Mongolen dieser Blütezeit ein jähes Ende bereiteten. Umso wichtiger wurde für die Georgier das Epos aus besseren Zeiten – bis heute.
Kat Menschik schwelgt in der mittelalterlichen, aber auch orientalischen Atmosphäre und erweckt in ihren Bildern die alten Recken zu neuem Leben. Und Tilman Spreckelsen zieht uns mitten hinein in das Drama um Awtandil und seinen Freund Tariel, den unglücklich Liebenden im Pardelfell.
"Regelrechte Wunderkammern der Imagination, so lassen sich die Bilder von Kat Menschik beschreiben, der genialen Buchillustratorin.” Denis Scheck, Druckfrisch
Tilman Spreckelsen ist Literaturredakteur der FAZ. Seine Sagen-Nacherzählungen Der Mordbrand von Örnolfsdalur und Kalevala sind bei Galiani erschienen, sein Artuskompendium Gralswunder und Drachentraum in der Anderen Bibliothek. Sein Kriminalroman Das Nordseegrab wurde 2014 mit dem Theodor¬-Storm¬-Preis der Stadt Husum ausgezeichnet, es folgten Der Nordseespuk und Der Nordseeschwur. 2017 war er erster Grimm-Bürgerdozent der Frankfurter Goethe-Universität und der Stadt Hanau.
Kat Menschik ist freie Illustratorin. Sie gibt dem Feuilleton der FAZ die optische Prägung, diverse von ihr illustrierte Bände erlangten Kultstatus, u. a. Haruki Murakamis Schlaf. Zahlreiche ihrer Bücher bekamen Auszeichnungen als schönste Bücher des Jahres. Bei Galiani sind erschienen: Der Mordbrand von Örnolfsdalur und andere Isländersagas (2011) sowie Kalevala (2014) und Der goldene Grubber. Von großen Momenten und kleinen Niederlagen im Gartenjahr (2014). Seit 2016 gestaltet sie bei Galiani ihre eigene Buchreihe, in der bisher folgende Bände erschienen sind: Shakespeares Romeo und Julia (2016), Kafkas Ein Landarzt (2016), E.T.A. Hoffmanns Die Bergwerke zu Falun (2017) und Volker Kutschers Moabit (2017).
Moderation: Ludwig Lohmann (ocelot)
Der ocelot, Lesekreis geht in die nächste Runde!
Zu unserem nächsten Treffen lesen wir:
den mit dem Internationalen Literaturpreises des HKW ausgezeichneten "Liebesroman" von Ivana Sajko in der Übersetzung von Alida Bremer
und
"Das weibliche Prinzip" von Meg Wolitzer in der Übersetzung von Henning Ahrens.
Wir sind gespannt auf eure Leseeindrücke und wünschen anregende Lektüre!
Der Literaturkritiker Martin Zähringer und die Schriftstellerin und Übersetzerin Odile Kennel stellen das vielgepriesene Debüt der afroamerikanischen Dichterin Robin Coste Lewis in seiner deutschen Übersetzung vor. Robin Coste Lewis setzt sich mit den Zuschreibungen von "Rasse" und "Geschlecht" in Kunst und Geschichte auseinander, mit Kolonialismus, Sklaverei und den herrschenden gesellschaftlichen Macht- und Unterdrückungsstrukturen. Wie übersetzt man diese Auseinandersetzung von der einen Sprache in die andere? Wie übersetzt man Lyrik? Um diese und ähnliche Fragen wird es an diesem Abend gehen.
Robin Coste Lewis, geboren 1964 in Compton, Kalifornien, wollte immer Romanschriftstellerin werden. Alles änderte sich, nachdem sie bei einem Autounfall ein Hirntrauma erlitt, zwei Jahre lang ans Bett gefesselt war und nur einen Satz pro Tag schreiben durfte. Sie begann zu dichten. Ihr Debüt Die Reise der Schwarzen Venus gewann nach seinem Erscheinen 2015 den National Book Award. Lewis hat an den Universitäten New York und Harvard studiert und schließt derzeit ihre Doktorarbeit an der Universität von Südkalifornien ab.
Odile Kennel übersetzt Lyrik aus dem Französischen, Portugiesischen, Spanischen, Englischen. 2000 veröffentlichte sie die Erzählung Wimpernflug, 2011 ihren ersten Roman Was Ida sagt und 2013 den Gedichtband oder wie heißt diese interplanetare Luft. 2017 erschien ihr Roman Mit Blick auf See, der für den Alfred-Döblin-Preis nominiert war. Sie lebt und arbeitet in Berlin.
Moderation: Martin Zähringer.
Foto Odile Kennel (c) Dirk Skiba.
Willkommen in der Zukunft. In einer Welt, in der innere Ausgeglichenheit obligatorisch ist, Anpassung begehrenswert und die Transparenz total. Eine Welt, fast wie unsere.
Riva ist eine berühmte Hochhausspringerin – ein perfekter Körper, ein gläserner Star mit Millionen Fans. Dann geschieht das Unbegreifliche: Sie weigert sich zu trainieren und verlässt ihre Wohnung nicht mehr. Kameras sind allgegenwärtig in ihrer Welt, doch sie weiß nicht, dass sie gezielt beobachtet wird: Hitomi, eine andere junge Frau, die irgendwo in einem Büroturm vor einem Bildschirm sitzt, soll Riva wieder gefügig machen. Doch während sie versucht zu verstehen, warum Riva ihr Leben einfach hinwirft, droht Hitomis eigene Existenz aus den Fugen zu geraten. Wenn sie ihren Auftrag nicht erfüllt, droht das Undenkbare: die Ausweisung in die Peripherien, wo die Menschen im Schmutz leben, sich selbst überlassen, ohne Möglichkeit, der Gesellschaft zu dienen. Was macht den Menschen menschlich, wenn er perfekt funktioniert? Die Hochhausspringerin führt in eine brillante neue Welt, die so plausibel ist wie bitterkalt. Julia von Lucadou erzählt von ihr mit der Meisterschaft der großen Erzählungen über unsere Zukunft.
Julia von Lucadou wurde 1982 in Heidelberg geboren und ist promovierte Filmwissenschaftlerin. Sie arbeitete als Regieassistentin, Redakteurin beim Fernsehen und als Simulationspatientin; sie lebt in Biel, New York und Köln. Die Hochhauspringerin ist ihr erster Roman.
Moderation: Maria-Christina Piwowarski (Leiterin des ocelots, aber noch nie von einem Hochhaus gesprungen.)
Foto Julia von Lucadou (c) Christian Werner